Das Housewife Eva Longoria ist auch im echten Leben ‚desperate’ und ‚separate’. Sie hat die Scheidung eingereicht. Fertig lustig mit ihrem Basketball-Profi Tony Parker. Weil er sie betrogen hat. Mit einer guten, gemeinsamen Freundin. Aufgeflogen das Ganze, weil sich die zwei Neoturteltäubchen SMS zuzwitscherten und Eva, nicht auf den Kopf gefallen, hat eins und eins zusammengezählt und den Tony aus dem Nest geworfen. Unüberbrückbare Differenzen halt. Dabei hats so hübsch angefangen. Die Märchenhochzeit am 7.7.2007, in der ‚Kapelle der Könige’ aus dem 17. Jahrhundert unweit von Paris, sie in einem rosa Kleid wie eine Prinzessin schön, er wie ein Prinz elegant, zusammen mit ihren engsten 250 Freunden, das Ganze für 1,7 Millionen Franken. Unvergesslich. Auch deshalb, weil Eva den 07.07.07 auf ihr Handgelenk hat stechen lassen, Parkers Trikot-Nummer ‚Nine’ sitzt ihr schon etwas länger als Tattoo im Nacken und seine Initialen T.P. im Intimbereich dezent platziert. Wie romantisch.
Jede dritte Ehe scheitert, tröste ich Eva, ausser im Kanton Appenzell, da halten von fünf Ehen ganze vier bis in die Ewigkeit. Sie schluckt leer. Hätte sie einen Appenzeller ehelichen sollen? Eine königliche Hochzeit garantiert eben nicht das Glück auf Erden. Prinz Charles und Diana zum Beispiel. Die Ehe an die Wand gefahren. Längst vor dem Tunnel. Oder der alte Schwede. König Carl Gustaf, der seine gute Frau Silvia jämmerlich betrogen hat. In einer Sauna sitzt und mit Prostituierten schwitzt. Eine schnelle Scheidung, um das Gesicht zu wahren, das Handgelenk mit 007 übermalen, aus dem Neun im Nacken wird vielleicht das Trennungsdatum. Aber was mit Tonys Initialen im Versteckten? Mach aus dem P ein B, rat ich ihr und heirate Toni Brunner. Kein Appenzeller zwar, aber auch er ein rechter. Ach, wenn doch alles so einfach wäre...
Montag, 22. November 2010
Dienstag, 9. November 2010
Reich und reicher
Die Vermögensschere ist nirgends so weit geöffnet wie in der Schweiz. Dachte ich doch eher an Russland. Aber die Oligarchen mit ihren schönen Frauen sind vermutlich alle nach Helvetien gezogen. Die Schweiz hat – nach Singapur und Hongkong - die höchste Millionärsdichte. Jeder zehnte Milliardär der Welt lebt bei uns. Was nicht heisst, dass jeder Zehnte ein Milliardär ist. Wäre ja zu einfach, müsste man nur durchzählen und hätte grad einige davon im Freundeskreis. Die reichsten drei Prozent der hier wohnhaften privaten Steuerpflichtigen haben gleich viel Nettovermögen wie die restlichen 97 Prozent. Somit das mit dem Durchzählen der Freunde jetzt wohl eher aufgeht. Dies sauge ich mir natürlich nicht aus meinen Fingern, nein, ich entnehme es dem Buch ‚Wie Reiche denken und lenken’, welches ich bei meinem Liebsten auf dem Nachttisch entdeckte. Hab ich da einen wahrhaftigen Schatz gefunden, gings mir glücklich durch den Kopf, doch nachdem ich ihn beiläufig darauf angesprochen hab, hat sich herausgestellt, das Buch sei eine Neuerscheinung, eine wissenschaftliche Studie über Reichtum in der Schweiz und speziell für mich gekauft. Mit dem Hintergedanken, dass ich, sollte das üppige Salär meiner Schreiberei überborden, eine Anleitung für unser neues Leben hätte. Dabei, so lese ich es schwarz auf weiss, bereichern sich die Reichen meist durch Erbschaften. Nicht aus eigenem Antrieb. Ausser vielleicht wenn die Vorfahren gar nie das Zeitliche segnen wollen. Die Reichen haben einfach das Portiönchen Glück, in der richtigen Familie gelandet zu sein. Wie Gigi aus Basel (nicht Arosa), die sich den Chirurgen Andreas Oeri, Erbe und Mehrheitsaktionär des Pharmariesen Roche, an Land gezogen hat und nun eine grosszügige Mäzenin des FCB ist. Streller und Frei können auch noch aus dem Altersheim ins Fussball-Training fahren, solange Frau Oeri aus ihrem 15 Milliarden Familien-Vermögensfundus schöpft, ist alles im grünen Bereich. Theoretisch gesehen. Gut, sie müsste ja nicht, die Frau Oeri, diese Buben unterstützen, nein, schliesslich hat sie auch ein Puppenmuseum aufgebaut. Mit kleinen, aufziehbaren Fussballern drin, die immer wieder Elfmeter schiessen. Und versenken. Aber jetzt bin ich etwas abgeschweift. Zurück zu den Erbschaften. Mit denen sich die richtig Reichen bereichern. Also nicht die einfachen Einfach-Millionäre. Diese schliesslich zählen heut längst zur Mittelschicht. Und die Mittelschicht ist die neue Unterschicht. Frag ich mich, wohin sich die bisherige Unterschicht verschiebt? Im Jahre 2010 bekommen 10 Prozent der Erben in der Schweiz drei Viertel der gesamten Erbsumme von geschätzten 40 Milliarden Franken. Eine Umverteilung findet kaum mehr statt, so die Autoren dieser Studie. Natürlich gibt es Ausnahmen. Helg Sgarbi zum Beispiel. Der es geschafft hat, ein paar Millionen von seiner Geliebten, der BMW-Erbin (und eine der reichsten Frauen weltweit) Susanne Klatten, zu stibitzen und in die Schweiz zu bringen. Nicht durch Erbschaft, sondern durch eigenes Können und Zutun. Das hat sich jedoch nicht ausgezahlt. Er sitzt im Gefängnis. Das Geld zurück wos hin gehört, und somit ists wies ist. Unverteilt statt umverteilt.
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