Migros-Kundin
Susan Gasser hat sich kürzlich kritisch auf der Migros-Facebookseite zu den
immer früher werdenden Weihnachtsberieselungen in den Migros-Filialen
geäussert. Es entspreche überhaupt nicht den Wünschen der Käufer und Käuferinnen,
bereits im Oktober mit Brunsli und Zimtsternen Kontakt aufnehmen zu wollen.
Kurz darauf hats bei ihr ,Daumen hoch’ gehagelt. Viele
andere Leidensgenossen, sprich Migros-Kinder, haben diese prä-Natale
Verkaufsaktion genauso beanstandet. Die Migros hat dieser positiven Entwicklung
nicht lange zugeschaut und mit einer Wohltätigkeitsidee reagiert. Jedes
Däumchen hoch noch am selbigen Abend bis 18 Uhr würden 100 Gramm Guetzli für
ein Schweizer Kinderheim bedeuten. Ein christliches Zeichen als Entschädigung des
unchristlichen Hintergedankens, mit Brunsli und Zimtsternen den Oktoberumsatz
in göttliche Höhen zu treiben? Schlussendlich warens 13'696 mal 100 g
Süssgebäck. Brunsli oder Zimststerne. Die die Migros spendet. Und die jetzt in den Filialen fehlen. Somit zwei Fliegen auf
einen Streich. Glückliche Kinder in Kinderheimen und glückliche Migros-Kinder
in den Läden.
Also ich bin ja eher
ein Coop-Kind. Und im Gegensatz zu Susan Gasser mag ichs kaum erwarten bis mein
Grossverteiler des Vertrauens grosszügig die farbigen Lebkuchentannenbäumchen oder Lebkuchensternli mit dem zartrosa-weissen
Zuckerguss in den überdimensionalen Zellophansäcken neben den Kassen verteilt. Darfs
bereits nach den Sommerferien im August sein? Oder doch erst anfangs September?
Und dann verschwinden sie subito nach den üppigen Festtagen in der Versenkung,
als wären sie gar nie da gewesen, um pünktlich im Spätsommer wieder
aufzutauchen... Ein ewiger Kreislauf. Die Farbe zwar von Jahr zu Jahr etwas blasser,
dafür die Konsistenz kontinuierlich kompakter... Aber lassen wir das. Schauen
wir kurz zu Lindt & Sprüngli. Die goldenen Schoggidinger mit den dicken
Ohren und dem Glöckli am roten Bändeli katapultieren sich im Februar als Hasen auf
die Verkaufstische mitten im Laden, ziehen sich nach Ostern generalstabsmässig zurück,
gehen kurz in die Maske und erscheinen im Oktober als eine Art Hirsch oder Rentier. Rudolphs sozusagen, statt roter Nase einfach rotes Bändeli. Doch nun
kommt das Geweihtier als Bär daher. Ein Goldbär am Start des offiziellen
Weihnachtseröffnungsrennen. Mitten im Oktober. Aber Lindt wäre nicht Sprüngli,
wenns nicht ein besonderer Bär wär. Einer, der die Herzen der Kinder berührt. Schau
Mami, wie süss, ein Okto-Bär! Und schon landet er im Einkaufskörbli. Alles wird
gut. In diesem Sinne: Frühliche Weihnachten!
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