Freitag, 2. November 2012

Aus Amerika: Halloween in Pennsylvania


Halloween, ein lustiger Brauch. Grad für unsre Kleinen. Sie stolpern im Dunkeln mit schlottrig schwarzem Overall und weissem Skelettaufdruck von Tür zu Tür, klingeln kurz, pressen ein hastiges ‚Süsses oder Saures’ hervor und zotteln glücklich und aufgeregt mit der Beute zum nächsten Haus. Happy Halloween!

An einer Halloween-Party im US-Staat Pennsylvania hatte sich ein neunjähriges Mädchen als Stinktier verkleidet. Sich in ein schwarzes Kostüm gezwängt, einen schwarzen Hut mit weisser Quaste aufgesetzt, war mutig losgezogen und hatte in der Nachbarschaft nach Süssem und Saurem gefragt. Vermutlich waren es bereits etwas zu viele ‚Trick or Treat’, dem Stinktiermädchen wurde unwohl, aufgebläht war es und so kauerte es sich nieder unweit seines Onkels Haus. Und gärte ein wenig vor sich hin. Der Onkel jedoch, wachsam wie ein scharfer Hund, beobachtete genau, was um ihn und sein Hoheitsrevier herum geschah. Er fühlte sich bedroht ob der dunklen, wenn auch kleinen Gestalt, die sich ein paar Meter weit entfernt hinter seinem Gartenzaun bewegte. Zum Glück hat jeder rechte amerikanische Bürger eine Waffe im Haus! Geistesgegenwärtig griff er in den Stubenschrank zwischen Whiskey und Brandy, zog seine Flinte heraus, hechtete ans Fenster, zögerte nicht und setzte zum finalen Schuss an: Paff und niedergestreckt das unheimliche Wesen!

Doch gemach: Das unschuldige Stinktier hatte Glück im Unglück. Das neunjährige Mädchen wurde nur an der Schulter verletzt. Diese wurde zwar wegeschossen, aber, so gab der dortige Polizeichef bekannt, ansonsten sei das Kind unverletzt. In Onkels Stube hängt nun neben Hirschgeweih und Rehböcklein ein zierliches Schlüsselbein an der Wand: Skunk, weibl., teilw. erlegt, Jagd 2012. Waidmannsdank an Halloween!