Halloween, ein
lustiger Brauch. Grad für unsre Kleinen. Sie stolpern im Dunkeln mit schlottrig
schwarzem Overall und weissem Skelettaufdruck von Tür zu Tür, klingeln kurz, pressen
ein hastiges ‚Süsses oder Saures’ hervor und zotteln glücklich und aufgeregt mit
der Beute zum nächsten Haus. Happy Halloween!
An einer
Halloween-Party im US-Staat Pennsylvania hatte sich ein neunjähriges Mädchen als
Stinktier verkleidet. Sich in ein schwarzes Kostüm gezwängt, einen schwarzen
Hut mit weisser Quaste aufgesetzt, war mutig losgezogen und hatte in der
Nachbarschaft nach Süssem und Saurem gefragt. Vermutlich waren es bereits etwas
zu viele ‚Trick or Treat’, dem Stinktiermädchen wurde unwohl, aufgebläht war es
und so kauerte es sich nieder unweit seines Onkels Haus. Und gärte ein wenig
vor sich hin. Der Onkel jedoch, wachsam wie ein scharfer Hund, beobachtete genau,
was um ihn und sein Hoheitsrevier herum geschah. Er fühlte sich bedroht ob der dunklen,
wenn auch kleinen Gestalt, die sich ein paar Meter weit entfernt hinter seinem
Gartenzaun bewegte. Zum Glück hat jeder rechte amerikanische Bürger eine Waffe
im Haus! Geistesgegenwärtig griff er in den Stubenschrank zwischen Whiskey und
Brandy, zog seine Flinte heraus, hechtete ans Fenster, zögerte nicht und setzte
zum finalen Schuss an: Paff und niedergestreckt das unheimliche Wesen!
Doch gemach: Das unschuldige Stinktier hatte Glück im
Unglück. Das neunjährige Mädchen wurde nur an der Schulter verletzt. Diese
wurde zwar wegeschossen, aber, so gab der dortige Polizeichef bekannt, ansonsten
sei das Kind unverletzt. In Onkels Stube hängt nun neben Hirschgeweih und
Rehböcklein ein zierliches Schlüsselbein an der Wand: Skunk, weibl., teilw.
erlegt, Jagd 2012. Waidmannsdank an Halloween!