Da staunte der alte Schwede nicht schlecht. Mitten in der Nacht wird er ruppig
aufgeweckt, als ob eine Dampfwalze über ihn gefahren wäre. Dabei wars doch bloss
eine schwedische Lokalbahn, die einen Prellbock überfahren hatte und flugs sein
Mehrfamilienhaus als Endziel erwischte. Nicht, dass der Lokführer alkoholisiert
war oder eine rote Ampel überfahren hatte. Nein, nein, denn der Lokführer war es
gar nicht. Der dort zuvorderst stand. Es war eine Putzfrau. Die Putzfrau im
Führerstand. Sie hatte den Zug abgestaubt. Statt reinigen lieber blochen, hatte
sie sich gedacht und kurz aufs Gas gedrückt. Ab durch die Mitte und auf und
davon. Dumm bloss, dass sie mit dem Zug auf einer vorgegebenen Strecke bleiben
musste. Das hätte ihr ja auch ruhig einer sagen dürfen. Und ebenfalls
überraschend, dass kurz darauf eine Barriere dem Ganzen ein Ende setzte. Terminal Station. Damit hatte sie beim besten Willen nicht gerechnet. Sie durchbrach das
Hindernis, zack, und krachte kurz darauf in das 50 Meter weit entfernte Haus
des alten Schweden. Wäre dieses nicht im Weg gestanden, wer weiss, sie hätte es
vielleicht bis in die Schweiz geschafft. Bei unsren steigenden Bahnpreisen schon
mal nicht schlecht, wenn eine mit dem eigenen Zug unterwegs ist....
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