Und nun zu Adam und Eva: Männer haben
bloss deshalb den Drang, mit möglichst vielen verschiedenen Frauen zu schlafen,
weil sie eine Unmenge an Testosteron und schweren Samen mit sich herumschleppen
und sich biologisch erleichtern müssen. Frauen hingegen sind da etwas weniger
belastet, ihre Anzahl Eier ist limitiert, so dass sie sehr genau prüfen, wer
als bester Genträger für ihre Nachkommen strammstehen könnte. Also theoretisch
gesehen. Praktisch läufts ja dann doch mehr auf ein ‚Probieren geht über
Studieren’ hinaus. Item. Männer neigen zu Promiskuität und Frauen zu Monogamie.
Soll heissen: Männer holen sich den Appetit auswärts, essen auswärts, ebenso
gerne daheim und dann wieder auswärts. Was aber eine anständige und ehrbare
Frau ist, definiert sich über ihre Kochkunst und das Sexualleben und Letzteres
sollte auf keinen Fall ausschweifend sein. Das Begehren und Verlangen der Frau
wird durch ihren tiefen Testosteronspiegel flach gehalten. Sagt man.
Aber zum Glück haben Adam und Eva
nicht nur geschlafen. Inzwischen wissen wir, dass Frau durchaus lustig sein kann,
das Rhesusaffenweibchen lässt grüssen. Sexuell gesehen sind Frauen für die
Monogamie offenbar noch viel weniger geeignet als Männer. Das hat kürzlich der
„New York Times Magazine“-Autor Daniel Berner in seinem neuen Buch „What Do
Women Want?“ festgehalten. Zahlreiche Experimente weisen darauf hin: Frauen und
Männern wurden Filme von schwulen, lesbischen und heterosexuellen Paaren sowie
Affen beim Sex gezeigt. Die Frauen kauten angeregt auf ihren Unterlippen herum und
spannten ihren Beckenbodenmuskel an – und zwar in allen Fällen, selbst bei
kopulierenden Affen. Die Männer hingegen reagierten niederschwellig und höchstens auf
das, was man eh erwartet hatte...
Und jetzt? Emotionale Nähe und
Geborgenheit als Voraussetzung für Sex ist Frauen ebenso wichtig und unwichtig
wie bei Männern. Das Neue, Unbekannte reizt hüben wie drüben. Und in langjährigen
Beziehungen schwindet die Lust aufeinander. Bei Frauen jedoch bedeutend
schneller als bei den Männern. Ohalätz. Weshalb das so ist, wird bis jetzt nicht
wissenschaftlich belegt. Hingegen sicher ist: Die Lust lässt sich wesentlich
länger erhalten, wenn Paare getrennt wohnen. Jedem sein eigenes Häuschen sozusagen.
Fragen wir mal die Weinbergschnecke. Der alte Zwitter. Kommt aus seinem Haus,
paart sich mit der erstbesten Schnecke, die über seinen Schleim kriecht und
schnackselt über Stunden bis die Hütte bebt. Danach ziehen sich Herr und Frau
Weinbergschnecke getrennt voneinander in das eigene Domizil zurück und warten
auf die Paarungszeit im nächsten Jahr... Eigenes Heim, Glück allein?
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