Was
für eine Anzeige! Eine Fee gesucht! Mit Herzblut und Freude, so stehts
geschrieben, wie gemacht für mich! Denn wir Feen bestehen aus nichts anderem
als aus Herzblut. Und Freude. Die gewünschte Fee also soll in ein exklusives
Haus bei Luzern entschweben. „Bei“ Luzern ist natürlich nicht „in“ Luzern.
Aber, unter uns Feen, über solche Details zwinkern wir locker hinweg, wenn der
Rest stimmt, nicht wahr? Ein stilvolles Ambiente zaubern? Sauber sein? Den
Blick fürs gewisse Detail haben? Easy. Gehört zum Feen-ABC. Der Arbeitgeber ist
cool, kultiviert und dynamisch. Zudem hat er auch einen Rücken. Einen breiten
vermutlich. Durchtrainiert. Grrrr. Diesen soll die Fee ihm freihalten. Klar.
Feen lieben den Rücken freihalten. Gleichzeitig ein Händchen haben für ...? Na,
na, liebe Fee, eine Schelmin, wer an was anderes denkt, das Händchen haben wir
bloss für exklusive Garderobe. Sicher doch. Pelzmäntelchen und Lederstiefelchen
gehören schliesslich zur Grundausrüstung aller Feen. Die Lackfeen geben gar
noch einen drauf und ich bin mir sicher, dass der coole, kultivierte
Unternehmer mit ihnen auch darüber dynamisch verhandeln kann. Natürlich sollen administrative
Arbeiten nicht zu kurz kommen, immer dann, wenn der Arbeitgeber rückenfrei die
Fee zum Diktat auf seinen Schoss bittet. Die Fee darf übrigens gerne dort vor
Ort bei Luzern nächtigen, wenn der Herr des Hauses ausser selbigem ist, weil
sich dann nämlich seine Tiere einsam fühlen. Der Rottweiler und die Piranhas im
Aquarium. Für eine Fee kein Problem, denn eine Fee liebt alle Geschöpfe. Selbst
solche scharfe. Und sollte der dynamische und kultivierte Monsieur spontan ins
Heim zurückkehren, hat er in seinem Mahagonischrank sicher die eine oder andere
Lederpeitsche, um den Rottweiler aus der Fee zu treiben. Und allerspätestens
hier bin ich keine Fee mehr und der Job also nichts für mich.
Dienstag, 1. Dezember 2015
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