Bei Fielmann werden Brillen verkauft. Und zwar von
bebrilltem Personal. Jeder Mitarbeiter bei Fielmann trägt eine Fielmann Brille.
Und nein, das ist kein Zwang, spricht die brillentragende Geschäftsleitung,
vielleicht höchstens es bizeli, denn die Mitarbeiter mit den Adleraugen tragen
Fensterscheiben durchs Geschäft. Also nicht jetzt die Glasdinger von 80 x 150
cm auf den Achseln, nein sie tragen Fensterscheiben hinter
Fielmann-Brillenfassungen. Keine Korrektur bedeutet bei Fielmann trotzdem eine
Scheibe haben. Aber mit einem Brillengestell auf der Nase kann sich der Berater
einfach besser in den Kunden einfühlen. Und der Kunde weiss, hier spricht
ein Mensch mit jahrelanger Brillenerfahrung. Der nimmt mich ernst. Ernsterer
als ein unbebrillter.
Fielmanns Zahlen geben Fielmanns Brillen recht: Der Laden
brummt. Und diese clevere Strategie wird bereits kopiert: Bei Ferrari fährt nun
der Mechaniker-Lehrling in einem Testarossa ans Fliessband nach Modena.
Zahnärzte schlagen sich ihre gesunden Zähne aus, damit sie sich besser in die Patienten
mit den übelsten Zahnproblemen einfühlen können. Beate Uhse lässt ihre
Mitarbeiterinnen in Adams Kostümen um die Regale flitzen. Tierärzte gebären eigene Kälber.
Und Bestatter bestatten sich selbst. Immer im Sinne von: Voll auf den Kunden
eingehen.