#Metoo ist also das Deutschschweizer-Wort
des Jahres 2017. So oft wie das in den letzten Wochen und Monaten gebraucht
wurde, kein Wunder. Ich will mich gar nicht darüber lustig machen, was all den
Frauen passiert ist. Überall auf der Welt. Und nun auch im Bundeshaus. Mais im
Bundeshuus, weil Sex im Bundeshuus? Ja, denn in der Wandelhalle sind einige Männer
oft schon nach der zweiten Flasche Fendant ihrer Hand nicht mehr mächtig. Erst lag
sie noch zart auf der Schulter der Gesprächspartnerin und zack, rutschte sie
nach unten, zur Taille und darunter. Kürzlich passiert bei einem
CVP-Nationalrat, der zwar schweizweit bekannt ist, nicht weil er unter der
Bundeshauskuppel sitzt, sondern besoffen unterm Busch im Garten seiner
Geliebten. Der verheiratete Christ. Der auch in Bern dem Alkohol nicht
abgeneigt ist und anderntags gar nicht mehr weiss, bei wem seine Hand unterm Röckli
gelandet ist. Und vor allem, wie sie dorthin gekommen ist. #Metoo rufen jetzt die Frauen. Und zwar so laut, dass der persönliche
Sekretär von Martullo Blocher im Vorzimmer einen Bürotisch aufgestellt hat, auf
welchem Listen aufliegen, in die sich #Metoo-Frauen eintragen können. Mit
vollem Namen des greifenden Übeltäters, das zumindest fordert Nathalie Rickli,
eine SVP-Nationalrätin. Namen sollen fallen, um Frauen zu schützen. Und Männer
ebenso. Denn nicht jeder ist ein Frauengrüsel. Und verschickt womöglich noch Dickpics
von sich.
Dickpic? Fast
hat es dieses Wort auch noch auf das Jahreswort-Podest geschafft. Dickpic ist der Begriff
für ein Foto, das ein Selfie von Genitalien zeigt. Männlichen Ursprungs. Dickpic
ist nicht zu verwechseln mit dem gemütlichen Picknick. Wobei, das eine
vielleicht aus dem anderen entstanden ist? Da liegt der Mann auf der
flauschigen Wolldecke, blinzelt in die Sonne und schaut den Vögeln zu, bis ihm schwindlig
wird. Er wartet auf seine Angebetete, die sich furchtbar verspätet. Um die Zeit
zu überbrücken, lässt er seinen Zipfel leicht duselig, aber lässig aus dem Hosenstall
schauen und schiesst davon ein dickes Bild, ein sogenanntes Dickpic. Davon
überzeugt, dass es ein hochstehendes Foto ist, leitet er es seiner Freundin
weiter, die es sofort in die #Metoo-Whatsapp-Gruppe stellt und zack,
das dicke Pic in aller Munde ist.
Apropos
Mund: Eine Mutter aus Grossbritannien möchte, dass Dornröschen verboten wird.
Zumindest im Kindergarten und in der Schule ihrer Kinder. Denn die Prinzessin
wird vom Prinzen im Schlaf auf den Mund geküsst. Ein klarer Fall von einem
nicht einvernehmlichen Kuss. Pfui aber auch, meine Herren Grimm.
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