Lieber Herr Berset. Ich glaube, das ist mein letzter Brief an Sie. Ausgeberset sozusagen. Fertig lustig. Merciviumau, dass Sie stets einen kahlen Kopf behielten, die Situationen im Griff hatten, auch wenn ich mengisch nicht mit Ihnen einverstanden war. Nun also lassen wir die Hüllen fallen, der Maskenball ist endlich vorbei, wir werden uns wieder an ganz gewöhnliche Gesichter gewöhnen müssen. Der eine und die andere sehen vielleicht ein wenig älter aus, also zumindest ich. Die Lippenstiftbranche wird aus den roten Zahlen kommen, wir werden uns zur Begrüssung dreimal küssen oder auch nicht. Die Covid-Geimpften dürfen in Clubs abtanzen, das Leben hat für unsere Jugend also endlich wieder einen Sinn! Die Ungeimpften schauen derweil skeptisch zu. Das Zertifikat ermöglicht neue Freiheiten, wenigstens innerhalb der Schweiz. Dass es später auch in der EU zählen wird, dafür kann eventuell Ihr Kollega im Aussendienst sorgen. Weil ja eh jedes Land eigene Regeln hat, werden wir individuell schauen, uns schützen oder zu Hause bleiben. Das kommt mir irgendwie bekannt vor. Doch wie sagten Sie: Pandemie isch verbii! Aber wir müssen vorsischtisch bleiben! Cher Monsieur Berset, normalerweise verabschiede ich mich mit einem «bis bald» – doch in Ihrem Fall werde ich wohl eine Ausnahme machen!
Freitag, 25. Juni 2021
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